Zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung seit 300 Jahren

Bis auf das Jahr 1723 geht die Geschichte der Adler-Apotheke an der Pauluskirche in Hamm zurück. Seinerzeit als erste preußische Garnisons-Apotheke gegründet, nahm sie eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung der in Hamm stationierten Preußischen Soldaten und der Bevölkerung ein. Heute gilt die Apotheke, deren Geschichte maßgeblich durch die Familie Cobet mit in diesem Jahr 175-jähriger Apothekertradition geprägt wurde, als eine topmoderne Apotheke auf der Höhe der Zeit und als feste Institution in der Hammer Innenstadt.

Fünf Apotheken versorgten 1723 die etwa nur 3500 Einwohner starke Hammer Bevölkerung. Eigentlich mehr als genug, doch dem Apotheker Wilhelm Seger gelang es, den Preußischen König Friedrich I. davon zu überzeugen, ihm das Privileg für die Gründung einer Garnisons-Apotheke in Hamm zu erteilen.

Dies hatte zur Folge, dass zwei der nun sechs Apotheken „aus dem Grunde ihrer Entbehrlichkeit“ geschlossen wurden. Zwei weitere Apotheken fielen den Stadtbränden von 1734 und 1741 zum Opfer. Das Abendläuten der Pauluskirchglocken um 21 Uhr erinnert noch heute an diese verheerenden Katastrophen.

1723 Gründung als Garnisons-Apotheke

Ob die Garnisons-Apotheke 1723 neu gegründet oder aber eine bestehende Apotheke zu eben dieser Garnisons-Apotheke umgewidmet wurde, die dann sogar noch älter als 300 Jahre wäre, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Das Privileg wurde jedenfalls mit Original „Friedrich-Wilhelm“ am 5. November 1723 unterschrieben und gilt somit als Gründungsdatum der Garnisons-Apotheke des „Königlichen Hochlöblichen du Buissonschen Regiments zu Fuß Nr. 9“ – am Marktplatz 12, zunächst an der östlichen Ecke Museumsstraße / Marktplatz.

Im Jahr 1745 kaufte der Apotheker Johann H. Stein das Privileg und leitete die Apotheke bis 1760. Ihm folgte mit dem Apotheker Christian A. Redicker ein Inhaber, dessen Familie für drei Generationen die Apotheke führen sollte.

In der Adler-Apotheke war und ist man stets auf der Höhe der Zeit und nah an den Kunden, um deren gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten.
Regelmäßige Fortbildungen halten das Team um Dr. Cobet auf topaktuellem Stand der Wissenschaft. Wertvolle alte Kenntnisse werden gepflegt und erhalten. 

1880 Emil Cobet sen. übernimmt

Mit der Übernahme der Garnisons-Apotheke und ihrer Umbenennung in Adler-Apotheke legte der Apotheker Emil Cobet senior, Sohn des Hof-Apothekers Louis Cobet aus Laasphe, 1880 den Grundstein, der zur längsten apothekerlichen Familientradition in Hamm führen sollte.

Zusammen mit seiner Frau, Apothekerin Inge Cobet, und seinem Team blickt der heutige Inhaber Dr. Werner Cobet, der die Adler-Apotheke in fünfter Generation führt, mit Stolz und Dankbarkeit auf die lange, wechselvolle Geschichte der Apotheke zurück.

Frauen bestimmen die Geschichte mit

Bemerkenswert ist dabei, dass auch die Ehefrauen von Großvater Emil Cobet junior und Vater Dr. Rudolf Cobet bereits Apothekerinnen waren. Seine Großmutter Luise sogar als eine der ersten Frauen in Deutschland.

Selbstverständlich hatten und haben die Frauen der Familie Cobet einen entscheidenden Anteil an dem langwährenden Erfolg der Adler-Apotheke. Aber ohne das engagierte Team, zu dem viele langjährige Mitarbeiterinnen gehören, die den vielen treuen Stammkundinnen und -kunden zum Teil seit Jahrzehnten mit Rat und Tat zur Seite stehen, wäre dieser Erfolg nicht möglich.
300 Jahre Adler-Apotheke
300 Jahre Adler-Apotheke in Hamm
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300 Jahre Adler-Apotheke – die Meilensteine

• 1723 Apotheken-Privileg für Apotheker Wilhelm Seger, Garnisons-Apotheke, Hamm, Marktplatz 12
• 1745 Apotheker Johann H. Stein kauft das Privileg und wird Inhaber der Apotheke
• 1760 Apotheker Christian A. Redicker übernimmt als erste von drei Generationen
• 1880 Apotheker Emil Cobet, Sohn des Hof-Apothekers Louis Cobet aus Laasphe: Übernahme der Garnisons-Apotheke und Umbenennung in Adler-Apotheke
• 1895 Modernisierung von Haus und Apotheke
• 1921 Apotheker Emil Cobet jun. übernimmt die Apotheke von seinem Vater
• 1933 Umbau der Apotheke, Anlage von Schaufenstern, was als fortschrittlich galt
• 1944 Luftangriff am 5. Dezember 1944 legt das Apothekenhaus in Schutt und Asche
• 1946 Einrichtung einer Not-Apotheke im Haus Oststraße 7
• 1950 Wiedereröffnung der Adler-Apotheke am heutigen Standort, Marktplatz 14, auf der anderen Seite der Museumsstraße (früher: Kirchstraße)
• 1963 Vollendung des Wiederaufbaus des Hauses mit vier Etagen
• 1964 Apotheker Dr. Rudolf Cobet übernimmt die Apotheke von seinem Vater
• 1973 250-jähriges Jubiläum mit Ausstellung im damals noch direkt gegenüberliegenden Museum zu alten Apotheken-Fayencen und -Gefäßen
• 1976 Umbau der Apotheke im 70er-Jahre-Stil, automatische Tür, Seiteneingang
• 1994 Apotheker Dr. Werner Cobet übernimmt die Apotheke von seinem Vater
• 1996  Modernisierung der Apothekenräume, Einbau einer neuen Rezeptur für die Eigenherstellung und Schaffung eines getrennten Beratungsraums für mehr Diskretion
• 1998 Ausbau des Kundenparkplatzes Ecke Museumsstraße/Brüderstraße
• 2017 Unser Botendienst wird voll elektrisch. Das Botenauto braucht nur noch Strom und fährt im gesamten Stadtgebiet von Hamm.
• 2023 Einbau des automatischen Lagersystems EMIL (elektromechanisches interaktives Lagersystem) mit deutlicher Erweiterung der Lagertiefe und –breite, Paul Cobet wird die Approbation als Apotheker erteilt, Anbindung an die Telematik-Infrastruktur und das elektronische Rezept

Auch für die Zukunft sieht sich die Adler-Apotheke bestens gerüstet. Dass Vor-Ort-Apotheken eines Tages komplett durch Versand und Zentren in wenigen Krankenhäusern ersetzt werden, wie es aktuell von interessierten Kreisen und teils von politisch Verantwortlichen angestrebt wird, können sich Dr. Cobet und sein Team nicht vorstellen. Genau so wenig, wie viele Bürgerinnen und Bürger, die eine schnelle, persönliche und zuverlässige Versorgung sehr zu schätzen wissen.

Ganz im Gegenteil: „Gerade der persönliche Kontakt und das menschliche Miteinander sind – im Gegensatz zu Anonymität und Bildschirmen – das A und O, wenn es um eine zielführende, günstige und sichere Gesundheitsversorgung geht“, weiß der Apotheker aus seiner langjährigen Praxis heraus zu berichten und ergänzt: „Daher sind wir optimistisch, noch viele weitere Jubiläen feiern zu können.“

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